Vereine in Ovelgönne
Am Mittwoch durfte ich einen Streifzug durch den historischen Ort Ovelgönne machen. Zuerst hatte ich mich mit den Vereinen Ovelgönner Turnverein, Bürgerverein Ovelgönne, Schützenverein Ovelgönne und Sport-Club Ovelgönne getroffen. Dabei haben ich mich in entspannter Atmosphäre mit Volker Halle (SVO), Christiane Kleen (OTV), Reinhard Krause (SVO/BV), Klaus Schermer (SCO) und Rudi Schulenberg (SCO/BVO) im Außenbereich des Schützenhauses unterhalten.
Davor durfte ich mir den Club-Raum anschauen. Der ist gerade erst vor wenigen Tagen von den Vereinsmitgliedern neugestaltet worden ist. Die Wände sind saniert worden, dabei ist allerdings auch der Charme der Theke erhalten geblieben. In der Schützenhalle ist auch die elektronische Schießsportanlage eingerichtet. Die ist im Herbst letzten Jahres fertig gestellt worden ist. Dabei wurden die enormen Kosten von vielen Spendern mitfinanziert worden. Allen voran die Bürgerstiftung Wesermarsch, die Stiftung der Raiffeisenbank und der Hüpers-Verbrauchsstiftung.
Wir unterhielten uns über die Änderungen der Mentalität in einem Verein. Leider ist das „Vereinsleben“, wie viele das kennen, nicht mehr so aktuell. Früher ging es um Sport, um Zusammenhalt und vor allem um die Gemeinschaft. Seit einigen Jahren ist aber der Eindruck entstanden, dass ein Verein als Dienstleister gesehen wird. Eine breite Beteiligung in der Bevölkerung ist wichtig und unerlässlich, allerdings hat man das Gefühl, dass die aktive Kerngruppe eines Vereines immer kleiner wird.
Schön ist dabei, dass man sich neuen Entwicklungen auch öffnet. Der SCO wird demnächst sogar eine Darts-Sparte aufmachen. 1964 als reiner Fußball-Verein gegründet, hatte man sich schon dem eSport geöffnet und schielt nun Richtung des Pfeile Werfens. Am Abend sah ich mir noch die Anlage des SCO an, die auch vom OTV mitgenutzt wird. Dabei funktioniert die Koordination grundsätzlich sehr gut.
Der OTV aus Ovelgönne schaut auf eine lange Geschichte (1886) zurück und hat es kurz vor der Pandemie sogar in die Korbball-Bundesliga geschafft. Hier zeigt sich die Dramatik der Corona-Pandemie: Die Mannschaft ist Teil der Bundesliga und hat bislang noch kein Spiel absolviert. Es wäre so toll, wenn diese Mannschaft nach monatelangen Nicht-Trainings, des monatelangen Stillstandes und Nicht-Kontaktes wieder zusammenkommen könnte. Dies spiegelt sich natürlich auch in jeder anderen Teamsportart wieder. Vor allem im Jugendbereich ist die Frage offen: Wie viele Spieler des Teams aus der Vor-Corona-Zeit sind übrig und wie sieht die „neue“ Mannschaft aus? Das wird eine riesige Herausforderung für die Sportvereine. Insgesamt aber auch für andere Vereine.
Auch der SVO wartet gespannt darauf, dass der Sportbetrieb wieder ein regelmäßiges Training zulässt. Es ist auch Hoffnung aufgekommen, dass dieses Jahr dann vielleicht auch wieder das Vogel-Schießen stattfinden kann. Natürlich hoffe ich, dass ich die nächste Bürgermeister-Plakette sponsern darf. So können sich dann die drei Schützenvereine in der Gemeinde wieder messen, zusammenkommen und sich austauschen. Man hat ja in die Infrastruktur bereits vorab investiert (s.o.)
Gerade aber auch der BVO ist betrübt über die Auswirkungen der Pandemie. Allen voran natürlich der Ovelgönner Pferdemarkt, der eine überregionale Strahlwirkung hat und gerade für die Ovelgönner ein Highlight des Jahres ist. Allerdings wird ja eine Alternative geschaffen, die hoffentlich auch durchgeführt werden darf und von den Menschen angenommen wird. Am 05. September wird vom BVO der Dorfflohmarkt veranstaltet (Zudem wird am 04. September auf dem Hamm, im Rahmen des Musiksommers Wesermarsch, ein Open Air-Konzert stattfinden). Die Bücherei, die in den Räumen der Kirche untergebracht ist, von ehrenamtlichen Damen aus dem BVO regelmäßig betrieben wird und wichtiger Anlaufpunkt der Menschen im Ort ist, ist im Portfolio des BVO ein kleines Highlight
Neben vereinsabhängigen Themen sprachen wir auch über die Saatkrähen-Plage und über die Entwicklung des Ortes.
Was mich freute, waren Themen, die den Zusammenhalt der Vereine – nicht nur im Ort; sondern auch in der ganzen Gemeinde – zeigte:
Alle Fußball-Vereine sind sich einig, dass ein Kunstrasenplatz entstehen muss, damit man zur Herbst- und Winterwitterung den Spielbetrieb aufrechterhalten kann. Man hatte sich vom Kirchturmdenken verabschiedet und sich gemeinsam auf einen Standort geeinigt.
UND
Aus einem Projekt der Sportentwicklung „Wesermarsch Mitte“ ist ein Leuchtturmprojekt entstanden, der es erlaubt in einem Verein Mitglied zu sein und in anderen Vereinen mit einem geringen Kostenbeitrag mitzuspielen. Als nächstes möchte man im Sportverbund Ovelgönne-Jade auch über einen Austausch der Übungsleiter sprechen.
Ich für meinen Teil bin froh, dass der Sport in der Gemeinde so großgeschrieben wird, dass die Vereine zusammenarbeiten und nicht gegeneinander sind und dass so viel ehrenamtliches Engagement im Hintergrund da ist, welches dieses Zusammenleben in einer Gemeinde, wie Ovelgönne mitgestaltet.
Am besten mal informieren:
http://www.ovelgönner-turnverein.de/
https://www.sbwsm.de/ovelgoenne (Schützenverein)
http://www.ovelgönner-pferdemarkt.de/ (Bürgerverein)
https://www.sport-oja.de/ (Sportverbund Ovelgönne-Jade)