Vereinsgemeinschaft Großenmeer
Am 01. Juli war ich im Westen der Gemeinde Ovelgönne, wo ich die Vereinsgemeinschaft Großenmeer traf. Holger Beyer als Sprecher und ich hatten uns im Vorfeld darüber unterhalten, ob ich mal zu einer Besprechung dazu kommen könnte.
Glücklicherweise ließen die aktuellen Zahlen das auch zu und so trafen wir uns in einer Gaststätte. Schon am Eingang habe ich gemerkt, wie die Leute sich darauf freuten, sich nach so langer Zeit in diesem Rahmen wieder zu sehen. So berichtete Holger Beyer, dass das letzte Treffen im Oktober letzten Jahres war. In der Zwischenzeit ist leider nix passiert, weil nix passieren durfte.
Der Verband trifft sich seit 2009 regelmäßig um Termine abzustimmen und gemeinsame Aktivitäten in Gang zu setzen. So war der Landfrauenverein Großenmeer (Marga Hellwig und Heidi Klatte), Großenmeerer Turnverein von 1921 e.V. (Wilfried Müller), Bürger- und Heimatverein Großenmeer (Carsten Harms-Hermann), Dr.-Cornelius-Modellbahnverein e.V. (Peter Strop), Landvolkverband (Jürgen Ficke), der Elternverein Großenmeer-Oldenbrok (Kathleen Hirsch), Feuerwehr Großenmeer (Dennis Janßen) und Förderverein Grundschule Großenmeer e.V. (Rafiye Genc) vor Ort. Normalerweise gehört auch der Bahndamm e.V. Verbindungsweg Großenmeer / Brake dazu, musste aber leider absagen.
Schon schnell war klar, dass sich nicht nur alle danach gesehnt haben in dieser Runde wieder zusammen zu sitzen, sondern auch endlich wieder was gemeinsam zu starten. Leider fielen das Maibaumsetzen, Osterfeuer und das Fußballgolf-Turnier aus.
Wir sprachen über die anstehenden Baumaßnahmen auf dem Sportplatz mit der Aussicht, dass hoffentlich dann irgendwann auch der Kunstrasenplatz dazu kommt. Der Kunstrasenplatz war schon in Ovelgönne ein Thema.
Es kam auch zur Ansprache, dass der Eindruck entstanden ist, dass die Dorfentwicklungsplanung aufgrund geringer Personalressourcen im Rathaus nicht in der Geschwindigkeit abgearbeitet werden würde, wie es die Leute sich wünschen.
Natürlich ist in dem Dorf die Nahversorgung ein wichtiges Thema. Für sich allein gibt es hier ca. 1000 Einwohner und mit den umliegenden Straßendörfern noch ein paar hundert mehr. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass viele Gründe für das bisherige Scheitern von Nahversorgungsunternehmen sprechen. Die Einwohner würden ein Preissektor erwarten, dass nicht möglich sei. Die Einwohner, die in Oldenburg arbeiten würden sich auf dem Nachhauseweg in Etzhorn versorgen. Es gäbe überhaupt gar kein Bedarf, weil man sich auch in Loy oder Oldenbrok versorgen könnte. Im Gegenzug kam aber auch zur Sprache, dass durch den Zuzug vieler junger Familien sich der Kundenstamm ändert. Es ist erkennbar, dass viele kleine Kinder im Ort leben könnten und die Eltern dann teilweise in Elternzeit sein könnten und deswegen gar nicht nach Etzhorn fahren würden. Es wurden auch Erfolgsmodelle wie ein Happy Shop, NP Markt in Wahnbek und Edeka Gollenstede in Schweiburg angeführt und auch mit dem Satz „das muss doch möglich sein“ kommentiert. Als meine Kandidatur im April bekannt wurde, war das Thema „Nahversorgung in Großenmeer“ das erste, was mir zugetragen worden ist.
Das Dorf Großenmeer ist meines Erachtens im Dunstkreises des Speckgürtels Oldenburg ein attraktiver Wohnort für Hinzuziehende. Die Herausforderung für die Vereine wird sein, die Hinzuziehenden im Dorf „willkommen“ zu heißen. Aktuell fällt das eine oder andere Mal der Begriff „Schlafdorf“ – und das, obwohl gerade Neubürger das Betreuungsangebot für Kinder so schätzen. Auch die direkte Anbindung an den Wesersprinter ist etwas, was es in anderen Dörfern nicht gibt. Bei dem Thema sprachen wir dann auch ganz kurz über die Flächennutzungsplanung und der Ausgestaltung der Konzentrationszonen für die Windenergie. Bei der Abwägung der Interessen aller wird es ja im Rahmen des Beteiligungsverfahrens die Möglichkeit geben, Gegen-Argumente mit den Planungszielen abzuwägen. Durch die Beteiligung eines externen Unternehmens soll der Prozess sachlicher werden.
Nach solchen schweren Themen wurde ich dann auch gefragt, ob ich denn zu Vereinssitzungen kommen würde und ob es denn wieder Bürgersprechstunden geben würde. Natürlich bin ich dazu bereit, mir die Sorgen und Nöte der Vereine bei solchen Sitzungen anzuhören. Gerade die Vereine bilden das Rückgrat der örtlichen Gemeinschaft. Da muss ich dann natürlich schauen, wie sich das mit der Zeitplanung vereinen lässt. Auch die Bürgersprechstunden können dann ja wiederaufleben. Dass, was gut läuft, muss man ja nicht abschaffen.
Abschließend bat ich dann darum, dass ich zum nächsten Darts-Turnier eingeladen werde.
Moin Herr Stolorz,
Warum geht es beim Thema Windkraft in der Gemeinde Ovelgönne immer nur um Gegenargumente? Die Gemeinde sollte auch gerne mal so ehrlich sein und zugeben dass die Steuer-Einnahmen gebraucht werden und letztendlich der Allgemeinheit auch zugute kommen.
Moin Frau Gebken-Umbach,
das Thema „Windkraft“ ist ein Themas, welches natürlich viele Argumente dafür und dagegen hat.
Das die Gemeinde hier Steuereinnahmen generiert, ist nicht von der Hand zu weisen und hat sie auch nie irgendwie verneint. Diese Steuereinnahmen werden auch benötigt. Andererseits habe ich in den Gesprächen, die ich bisher gehabt habe, auch mitbekommen, dass die diversen Betreiber auch die Vereine vor Ort punktuell unterstützen.
Offensichtliche gibt es natürlich auch Gründe, warum man nicht einfach die ganze Landschaft mit Windenergiekraftanlagen dicht bauen kann. Natur und Mensch werden dadurch beeinträchtigt. Eine Gemeindeentwicklung kann durch Einschränkung der Möglichkeiten, die Wohnbebauung voranzutreiben, gehindert werden.
In der anstehenden Bauleitplanung werden alle Argumente, die für oder gegen die Windenergieanlagen sprechen, im Rahmen des Beteiligungsverfahren einbringen und abwägen.