von mensch zu mensch e.V.
Am Montag, 19. Juli war ich beim Verein „von mensch zu mensch e.V.“. Dort haben mir die 1. Vorsitzende (Petra Heinemann) und der Geschäftsführer (Hergen Koopmann) einiges zu diesem Verein erzählt.
Neben der Gemeinde Ovelgönne ist auch die Kirchengemeinde Vier-Kirchen-Ovelgönne Mitglied im Verein. Weiterhin sind einige Einzelperson im Verein organisiert.
Der Vorgänger des Vereins war der Förderverein Gemeindeschwesternstation Ovelgönne e.V. Die Gemeindeschwesternstation ist 2008 privatisiert worden, so dass der Förderverein eine neue Struktur und analoge Aufgaben brauchte. Die Satzung wurde überarbeitet und man konnte entgegen erster Einschätzungen weiterhin als gemeinnütziger Verein agieren, so dass Spendenquittungen erstellt werden dürfen und Zinserträge steuerfrei bleiben. Mit der Vereinsstruktur ist der Verein flexibler und sie können bei spannenden Projekten das Kapital nutzen, während eine Stiftung nur aus den Erträgen handeln kann. Der neue Verein ist 2008 gestartet.
Der Satzungszweck richtet sich auf caritative Zwecke in mehreren Teilbereichen:
- Finanzielle Unterstützung vorbeugender Maßnahmen gegen den demografischen Wandel,
- Einzelfallhilfen nach konkreter Bedarfsprüfung zur Gesundheitsvorsorge, zur Mehrung der Lebensqualität, der Mobilität und der Hilfe zur Selbsthilfe in finanziell prekären Situationen, Integrationsunterstützung von Randgruppen.
Dabei sieht der Verein seine Aufgabe vorwiegend in der Einzelförderung in Not geratener Personen. Die beiden Prinzipien „Hilfe zur Selbsthilfe“ und „Hilfe auf Augenhöhe“ sind dabei maßgebliche Haltungen des Vereins.
Jeder eingeworbene Euro fließt 1:1 in den Vereinszweck. Es gibt keine Aufwandserstattungen für Wegstrecken oder ähnliches.
Für die Förderungen wurde ein Gremium eingeführt, welches Hilfebedarfe beurteilen soll. Hintergrund ist, dass das Engagement nicht nur im „Geld verteilen“ gesehen wird, sondern in Hilfestellung auf breiterer Basis. Somit hat man folgende Positionen in dem Gremium eingeführt:
- Erziehung/Schule
- Finanzen/Wirtschaft
- Gesundheit
- Recht
- Seelsorge
- Soziales
Seit 2008 sind ca. 42.000 Euro für Hilfen ausgegeben worden. Ein Teil davon als zinslose Darlehen. Daneben gab es Projektunterstützungen für „Profilpass“, „Klasse 2000“, „Ferienpass Ü13“, „Gemeindebus“ und die „Saalertüchtigung Hotel Ovelgönne an Stiftung Lebensräume.
Vor kurzem hat man auch dafür gesorgt, dass die sogenannte Notfalldose in die Wesermarsch Einzug hielt. Diese Dose wird mit den wichtigsten Informationen befüllt und in den Kühlschrank gestellt. Ein Aufkleber am Eingang soll dann auf diese Notfalldose hinweisen. Tritt der Notfall ein, wissen die Rettungskräfte sofort, dass diese Notfalldose vorhanden ist und kommen so schnell zu relevanten Informationen um in dieser Notsituation korrekt einzugreifen.
Da es vielmals um Einzelschicksale geht, ist die Öffentlichkeitsarbeit schwer. Die Förderungen an Menschen, die in Not geraten sind werden nämlich grundsätzlich anonym vergeben. So wird die Öffentlichkeitsarbeit – sowohl zum Einwerben von Spenden als auch Hinweis auf Fördermöglichkeiten – eher nur vereinzelt auf Veranstaltungen durchgeführt:
- Stand auf der Gewerbeschau anlässlich Pferdemarkt
- Werbung am Gemeindebus
- Präsentationen in Altenclubs
- Präsentation vor den Lions in Brake
- Lauf in Großenmeer
- Weihnachtsmarkt in Oldenbrok
- ähnliche Veranstaltungen oder sonstige, sich ergebende Möglichkeiten
In der Folge sprachen wir darüber, wie man den Verein vielleicht etwas bekannter machen könnte.
Für meinen Teil bin ich beeindruckt über dieses Engagement, welches individuelle Hilfen leistet. Dabei tritt der caritative Zweck da ein, wo die Möglichkeiten der öffentlichen Hand begrenzt sind. Ein weiteres Beispiel dafür, dass man es ehrenamtlich und zusammen schaffen kann, die Welt ein bisschen schöner – oder wie der Verein es nennt: „menschlicher“ – zu machen. Dem Verein „von mensch zu mensch e.V.“ gelingt dies unumstritten.
Kontaktaufnahmen sind über vonmenschzumensch [at] freenet.de möglich
Weitere Infos:
(Bilder aus dem Flyer des Vereins)